Wie funktioniert DivSpace?

DivSpace ist eine Plattform für Fachkräfte, Lehrende und Studierende, die sich für die Akzeptanz und Etablierung von Vielfalt interessieren. Unterstützend dafür finden sich hier ausgewählte Materialien für den Einsatz in pädagogischen Feldern als auch Lehr-Lern-Settings. In Verbindung mit den Materialien der Universität Hildesheim bietet die Homepage die Möglichkeit, sich vorab über die verschiedenen Materialien und ihre spezifischen Themenschwerpunkte zu informieren. Unterdessen hat Diversity Space zum Ziel, weiteren Transfer in die kindheitspädagogische Praxis leisten zu können, indem die Materialien hinsichtlich ihrer Herstellung von Diversität eingeordnet werden. Damit lässt sich das Projekt DivSpace als eines der Wissenschaftskommunikation verstehen (Garbade/Zehbe 2023).

Wenn Sie DivSpace nutzen möchten können Sie das als kooperierende Einrichtung außerhalb der Universität Hildesheim und als Mitglied der Universität Hildesheim. Wenden Sie sich dazu an: divspace@uni-hildesheim.de

Für jedes angelegte Material ist eine Inhaltsbeschreibung hinterlegt, gleichzeitig finden Sie eine Beschreibung der Diversitätsreflexivität des Materials, welche eine Einordnung für die praktische Nutzung ermöglicht. Bei der Suche nach einem Material kann systematisch vorgegangen werden, denn jedes Produkt ist mit einer Kategorie und Schlagworten versehen. Die Verschlagwortung ist über drei Ebenen angelegt und ermöglicht Ihnen eine eingrenzende Suche für ein passendes Produkt. Beispielhaft sieht dies so aus:

Theoretische Verschlagwortung der Materialien

Die übergeordnete Ebene nach Mai-Anh Boger (2019) basiert auf der trilemmatischen Inklusion (siehe dazu hier), welche von der Perspektive des Subjekts ausgehend die Achsen Dekonstruktion, Normalisierung und Empowerment begründet.

„Das Trilemma ordnet Theorien und praktische Zugänge nach ihren politischen Einsatzpunkten vom
Begehren des diskriminierten Subjekts ausgehend. Dass die Situation eine trilemmatische ist, bedeutet demnach, dass die begehrenden Impulse des diskriminierten Körpers in einem dissonanten Verhältnis zueinander stehen: erstens ist da ein Begehren als Andere_r* an einer Normalität* teilhaben zu dürfen (Empowerment und Normalisierung, kurz: EN), zweitens gibt es das Begehren in seiner Individualität ohne Zuschreibung von Andersheit* gesehen zu werden (Normalisierung und Dekonstruktion, kurz: ND) und drittens ist da ein Begehren danach, in seiner Andersheit* selbstbestimmt sein zu dürfen und den Normalisierungsdruck widerständig zu verweigern (Dekonstruktion und Empowerment, kurz: DE).“

(Boger 2019, S. 36)

Entsprechende Perspektiven nehmen sowohl die Bilderbücher als auch die Ratgeber ein. Je nach spezifischem Schwerpunkt den Sie aus einer bestimmten Perspektive (z.B. Normalisierung von Familienvielfalt in der frühkindlichen Erziehungs- und Bildungsarbeit) thematisieren möchten, können Sie mit dem betreffenden Schlagwort Dekonstruktion, Normalisierung oder Empowerment nach passenden Werken suchen.
Mit der Nutzungsebene ist einsehbar, ob ein Buch thematisch bedeutungseng oder bedeutungsoffen ist. Ist ein Buch als bedeutungsoffen versehen, dann können Sie den Inhalt auch auf andere Differenzkategorien übertragen.
Mithilfe der thematischen Ebene können konkrete Themen erzielt werden. Sind Sie beispielsweise auf der Suche nach einem Bilderbuch, welches die Rechte von Kindern thematisiert, werden Ihnen im Suchfeld alle Bücher zum Stichwort ‚Kinderrechte‘ herausgefiltert.

Neben der kategorischen Auswahl an Büchern finden Sie die von Studierenden entwickelten diversitätsreflexiven Methoden für die Praxis, welche als PDF-Datei zum Download zur Verfügung stehen. Die Methoden, welche die Perspektivität der trilemmatischen Inklusion aufgreifen und dadurch handlungsleitende Ziele für die Anwendbarkeit definieren, richten sich sowohl an Kindergruppen als auch Fachkräfte.


Literatur

Boger, Mai-Anh (2019): Theorien der Inklusion. Die Theorie der trilemmatischen Inklusion zum Mitdenken. Münster: Edition Assemblage.

Garbade, Svenja/Zehbe, Katja (2023): Diversitätsreflexive Wissenschaftskommunikation auf digitalen Plattformen zur Verbindung von Wissenschaft, Lehre und Praxis. In: Diederichs, Tamara/Desoye, Anna Katharina (Hrsg.): Transfer in Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Zwischen Wissenschaft und Praxis. Weinheim: Beltz Juventa. S. 198-211.