Beschreibung
Verlagsbeschreibung
„Prinzessin Violetta will auch so reiten und kämpfen können wie ihre großen Brüder. Ihr Vater, König Wilfried, hat allerdings ganz anderes mit ihr vor. Zur Feier ihres Geburtstages wird ein Turnier stattfinden. Dass der Sieger Violetta zur Frau bekommen soll, will sie unbedingt verhindern. Aber dann taucht ein geheimnisvoller Ritter auf …“ © FISCHER Sauerländer
Diversitätsreflexivität des Produkts
Das Kinderbuch „Der geheimnisvolle Ritter Namenlos“ thematisiert die klischeehaften Geschlechterrollen von Jungen und Mädchen im mittelalterlichen Rittertum – Jungen/ Männer als starke, befehlende, laute und durchsetzungsstarke Ritter und Mädchen/ Frauen als schwach, gehorsam, ruhig und freundlich. Im Fokus des Buches steht somit die Differenzkategorie Geschlecht. Die Hauptfigur namens Violetta lässt sich nicht aufgrund ihres Geschlechtes einschränken, sie kämpft weiter für ihre Ziele und ihre Selbstbestimmung. Vor diesem Hintergrund können Kinder durch das Empowerment von Violetta ermutigt werden, geschlechtsunabhängig ihre individuellen Interessen und Ziele zu verfolgen.
Des Weiteren wird im Buch die Diskriminierungsform des Adultismus fokussiert: die Macht, die Erwachsene über Kinder haben, indem sie Entscheidungen für die Kinder treffen. Es geht daher auch im Wesentlichen um Selbstbestimmung des Subjekts. Im Mittelpunkt des Kinderbuches steht der Kampf der Selbstbestimmung von jungen Frauen. Die Werte Toleranz und Akzeptanz gegenüber den eigenen Entscheidungen von Kindern sollen Erwachsenen über die Geschichte vermittelt werden. Adressierend an die Kinder soll das Buch sensibilisieren und darin bestärken, dass auch Mädchen die Rollen und Aufgaben von Jungen erfüllen können, obwohl sie von Natur aus andere Grundvoraussetzungen aufgrund des Geschlechtes mitbringen – wenn sie es denn aus eigenem Willen tun.
Kritisch an dem Buch ist, dass grundsätzlich eine sehr altmodische Rollenverteilung der Geschlechter vorliegt. Unteranderem bringt der König den Söhnen zu Beginn des Buches bestimmte „männliche“ Manieren und Verhaltensweisen bei. Beispielsweise sollen die Söhne lernen Befehle zu geben. Auf Grundlage dessen werden den Geschlechtern bestimmte Verhaltensnormen zugeschrieben, wobei die Jungen das überlegende Geschlecht darstellen. Dadurch könnten sich Kinder auch schnell mit diesen veralteten Geschlechterrollen identifizieren und diese reproduzieren.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.