Ein Mann, der weint

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Beschreibung

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Verlagsbeschreibung

„Männer weinen nicht? Nein, Männer weinen nicht! Aber wenn sie es doch tun? Und das auch noch auf offener Straße… Mathias Jeschke und Wiebke Oeser erzählen eine scheinbar einfache, auf den ersten Blick alltägliche, eine stille Geschichte. Die von einem kleinen Jungen, der mit seiner Mutter einkaufen geht. Von einem Jungen, der einem Hund an einer sehr langen Hundeleine begegnet, einer alten Frau, einem Kinderwagen, einem Radfahrer, einem Mädchen, einem sich schnell leerenden Kleiderständer – und einem Mann, dessen Verhalten wenig den Normen entspricht, den die erwachsene Welt nicht zu bemerken scheint … oder vielleicht nicht bemerken will. Im Gegensatz zu dem kleinen Jungen, der keineswegs nur sich fragt, warum der Mann Tränen in den Augen hat. Ein atmosphärisch intensives Bilderbuch über Mitgefühl, Einsamkeit und Geborgenheit, Trauer und Trost. Ein Bilderbuch, das ohne oberflächliches Getöse auskommt und gerade deshalb lange nachwirkt, das Fragen stellt und nicht gleich simple Antworten parat hat, das fürs genaue Hinschauen plädiert, fernab von billigem Voyeurismus. Mädchen weinen, klar! Frauen vielleicht auch, o.k.! Aber Jungen? Oder gar Männer?? Warum eigentlich nicht …“ © Hinstorff Verlag GmbH

Diversitätsreflexivität des Produktes

Das Buch „Ein Mann, der weint“ sollte bereits in der frühen Entwicklung eines Kindes eine große Rolle spielen, um eine klischeefreie Vielfalt, ja sogar eine klischeefreie Norm, produzieren zu können. Dekonstruktion von normativ besetzten Geschlechterzuweisungen kann nachhaltig positive Denk- und Handlungsmuster bezüglich der Geschlechterrollen sichern. Vor allem wenn diese bereits in der frühen Kindheit thematisiert werden. Somit wird entgegen der kulturell und gesellschaftlich geprägten Genderstereotype gehandelt, welche für die Persönlichkeitsentfaltung hinderlich sein können. In diesem Buch geht es darum, dass ein Junge mit dem Männlichkeitsbild „Männer weinen nicht!“ aufwächst und eines Tages plötzlich einen Mann sieht, der schrecklich weint. In seiner Beobachtung ist der Junge allein. Die Passanten auf der Straße beachten den Mann nicht oder reagieren verwundert. Der Junge aber fasst sich ein Herz und spricht ihn an. „Warum weinst du denn bloß?“ 

Das Buch soll dazu ermutigen Solidarität und Empathie zu zeigen und auch auf, nicht der Geschlechternorm entsprechende Gefühle und Handlungen zu reagieren und diese zu thematisieren. Der kleine Junge durchbricht das Schweigen und die Ignoranz der Umstehenden, indem er seinen Mut sammelt und den Mann nach dem Grund seiner Tränen fragt. Das Buch soll vermitteln, dass es keine Schande ist und eine männliche Person nicht weniger „Mann“ ist, nur weil er Gefühle zulässt. Damit soll der Geschlechtersensibilisierung in bereits jungem Alter eine hohe Relevanz beigetragen werden. Die Wichtigkeit dieser Thematisierung ist in der Geschichte daran zu erkennen, dass der Vater des kleinen Jungen ihn nach seiner Erzählung über einen auf der Straße weinenden Mann, in eine stumme feste Umarmung schließt. Dies deutet darauf hin, dass es selbst für ausgewachsene Männer eine Schwierigkeit und Eingrenzung darstellt, den gesellschaftlichen Normen, bezüglich der Geschlechterzuweisungen, entsprechen zu müssen. Im Gegensatz dazu hat die Mutter die Bemerkung des kleinen Jungen, das dort ein weinender Mann steht, zwar wahrgenommen, aber nicht weiter thematisiert und somit sich ihrer eigenen Interessen wieder hingegeben. Die Geschlechtersensibilisierung ist nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen relevant, da auch Mütter Geschlechternormen über ihre Erziehung weitergeben.

Das Buch spiegelt die Empathiefähigkeit von Kindern und dessen Aufmerksamkeitsgabe sehr gut wider. Das Kind in dem Buch zeigt mehr Solidarität als seine erwachsenen Mitmenschen und geht ohne die mitgegebenen Vorurteile der Gesellschaft – dass ein Mann nicht weint – auf den weinenden Mann zu.

Zusätzliche Informationen

Autor*in

Mathias Jeschke, Wiebke Oeser

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